Aktivitäten
AktionKulturSozial übergab „Goldschatz“ an Manchinger Museum
Was muss geschehen sein, damit ein kleiner Verein wie der Förderkreis AktionKulturSozial e.V. einmal auf der Titelseite mehrerer bayerischer Tageszeitungen erscheint und selbst in das Radioprogramm des Bayerischen Rundfunks gelangt? Etwas ganz und gar „Goldiges“! Und so fiel der von Kindern unter Anleitung der Ehrenamtlichen vom Förderkreis AktionKulturSozial e.V. am Bürgerfest nachgebildete Manchinger Keltenschatz auf ein lebhaftes Echo in Gesellschaft und Medien, wie sich die fast 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der 17. Mitgliederveranstaltung am 30. Juli 2023 überzeugen konnten.
Doch zum Anfang der Geschichte: Im November 2022 war aus dem Kelten- und Römermuseum Manching der legendäre keltische Goldschatz in einer spektakulären Aktion gestohlen worden. Dieser war in den 1990er Jahren bei Grabungstätigkeiten in der Marktgemeinde vor den Toren Ingolstadts gefunden worden und war einer der wesentlichen Gründe, weshalb hier im Jahre 2006 eines der führenden Museen zur Antike in Bayern eröffnet wurde.
Warum hatte sich aber nun Ende Juli 2023 eine so stattliche Anzahl von Freundinnen und Freunden der AktionKulturSozial nach Manching begeben? Wenige Wochen nach dem Raub der boischen Keltenmünzen aus dem 1. Jahrhundert vor Christus hatte die Kirchenmalerin und Ausgrabungstechnikerin Stephanie Zuber die Idee, die gestohlenen Münzen von Kindern und Jugendlichen nachbilden zu lassen. Der Rahmen war schnell gefunden: das kulturell und geschichtlich informierte Nachwuchsprogramm von AktionKulturSozial auf dem Regensburger Bürgerfest. Neben vielen anderen Aktivitäten – darunter das Gestalten und Befüllen von keltisch-druidischen Kräutersäckchen, das Restaurieren von archäologischen Funden, Aktivitäten aus dem Bereich des eingetragenen Markenzeichens „Archäologie in der Box“, archäobotanische Analysen, aber auch die Präsentation eines römischen Legionärs und eines Söldners aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sowie Führungen auf den Spuren der einstigen Handelsmetropole Regensburg – wurden von über 300 jungen Freundinnen und Freunden der Geschichte Goldmünzen nachgebildet. Diese hatten ihren Ursprung wohl im Bereich der heutigen Tschechischen Republik und unterschieden sich wesentlich von den in Bayern immer wieder zu findenden „Regenbogenschüsselchen“. Dabei wurden unter fachmännischer Anleitung von Frau Zuber, dem Restaurator und Vergoldermeister Dietmar Feldmann und anderen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern 483 Münzen aus Fimomasse geknetet, geprägt und gebrannt. Anschließend wurden die Plättchen mit einer Art Blattgold fachmännisch „vergoldet“.
Bereits im Vorfeld hatten die Verantwortlichen der AktionKulturSozial, Gründerin Sabine Watzlawik und Prof. Dr. Wolfgang Otto, der zusammen mit Ursel Wagner den Förderkreis AktionKulturSozial leitet, mit dem Kelten- und Römermuseum Manching Kontakt aufgenommen. Dort wurde das Projekt der Regensburger Gruppe mit großer Begeisterung begleitet. Eine ursprünglich angedachte Übergabe vor Ort beim Bürgerfest war jedoch aus terminlichen Gründen leider nicht möglich gewesen. So entstand die Idee, die Stadt Regensburg möge den „Goldschatz“ bis zur Übergabe zu treuen Händen nehmen. Dies fiel wiederum bei der Stadtspitze sogleich auf fruchtbaren Boden, denn die Donaumetropole wird mit Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer von einer ausgebildeten Archäologin mit viel Sinn für die Verantwortung für die Geschichte aller Epochen angeführt.
Das Stadtoberhaupt nahm sich am Tag der Übergabe dann auch viel Zeit, die Delegation aus Regensburg höchstpersönlich anzuführen und hatte den ebenfalls dem archäologischen Fund nachempfundenen Münzbeutel dabei, den am 18. Juni Stadtarchivar Lorenz Baibl entgegengenommen hatte. Ihr Pendant, Manchings Bürgermeister Herbert Nerb, und Markus Strathaus in Vertretung von Museumsleiter Tobias Esch nahmen sichtlich beeindruckt den nachgebildeten Münzschatz aus den Händen von Sabine Watzlawik, Stephanie Zuber und der Frau Oberbürgermeisterin entgegen. Dieser hat zwischenzeitlich im Eingangsbereich des Museums sogar einen Ehrenplatz erhalten.
Freuten sich gemeinsam über eine gelungene Aktion: Stephanie Zuber und Sabine Watzlawik von AktionKulturSozial, Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Markus Strathaus von der Museumsleitung und Manchings Erster Bürgermeister Herbert Nerb (Foto: Helene Sedlmaier).
Die beiden kommnalen Vertreter mit einem Großteil der Regensburger Delegation von AktionKulturSozial (Foto: Franz Nopper).
Zumindest aus der Ferne täuschend echt: der „Regensburger“ Keltenschatz wird in Manching in einer Sondervitrine präsentiert (Foto: Jasmin Braun)
Durch das Regensburg des Jahres 1000
Trotz hochsommerlicher Temperaturen und der Tatsache, dass das kräftezehrende Bürgerfest-Wochenende erst wenige Tage zurücklag, fanden sich bereits am 24. Juni 2023 wieder Interessierte zur 16. Mitgliederveranstaltung des Förderkreises AktionKulturSozial ein. Dr. des. Alexandra Berg hatte sich wie schon im Vorjahr wieder eine höchstinteressante Sonderführung an der Grenze zwischen frühem und hohem Mittelalter in Regensburg einfallen lassen.
Zweieinhalb Stunden folgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Archäologin entlang des Verlaufs der mittelalterlichen Stadterweiterung, die um das Jahr 920 von Herzog Arnulf veranlasst wurde. Dabei kreuzte man immer wieder auch stattgehabten Ausgrabungen der Vergangenheit und erhielt fachfrauliche Informationen. Man traf dabei auch auf die alten Stadtzugänge, passierte Straßenlinien und streifte Plätze der ersten mittelalterlichen Siedlungen. Die Teilnehmenden erlebten zudem den polyzentrisch gewachsenen Charakter und lernten den Verlauf des Vitusbaches mit seinen Seitenarmen aus der Zeit um 1000 kennen. Auch die bedeutenden Reste der zwei karolingischen Pfalzen wurden besichtigt. Diese waren eines von drei Auswahlkriterien für das „Welterbe Regensburg Altstadt mit Stadtamhof“ gewesen.
Zurück am Ausgangsort „Klösterl“ in der Auergasse wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Alexandra Berg bereitetes vegetarisches Fingerfood und Erfrischungsgetränke mit historischen Anleihen gereicht. Eine weitere gelungene Aktion unserer Veranstaltungsreihe.
Tagesausflug nach Lauf an der Pegnitz und Bad Windsheim
Anfang Mai fand bei bestem Ausflugswetter die 15., ausnahmsweise ganztägige Mitgliederveranstaltung des Förderkreises statt.
Der erste Tagesordnungspunkt auf unserer Fahrt durch Mittelfranken war die Wenzelburg in Lauf an der Pegnitz.
Im Rahmen einer Führung, die Alena Popp sehr anschaulich und unterhaltsam darbot, besichtigten wir die Wenzelburg mit ihrem berühmten Wappensaal, der im 14. Jahrhundert von Kaiser Karl IV. ausgestattet worden war.
Anschließend ging es weiter nach Bad Windsheim in das Fränkische Freilandmuseum.
Dort erfuhren wir unter der kompetenten Leitung von Franziska Beck Wissenswertes rund um das Museum im Allgemeinen und einige Gebäude im Besonderen.
Der Rundgang durch das 45 ha große, herrlich angelegte Gelände führte uns an der „Baugruppe Mittelalter“ vorbei zur Hauptattraktion, dem kürzlich, in seinem originalen Bauzustand von 1450 wieder errichteten Badhaus von Wendelstein.
Dort kann man anhand originalgetreu rekonstruierter Einbauten und einer Vielzahl informativer Tafeln nachvollziehen, wie sich das Leben in einem spätmittelalterlichen Badhaus abgespielt hat.
Gegen 18 Uhr traten wir mit vielen neuen Eindrücken erschöpft, aber hochzufrieden den Rückweg nach Regensburg an.
Führung rund um die „Chupfmühl“
Nur zwei Wochen nach der kurzfristig eingeschobenen Grabungsführung trafen sich Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Förderkreises bereits am 24. März 2023 zur 14. Mitgliederveranstaltung wieder. Der „Historische Stadtteil-Spaziergang auf den Spuren von der Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert“ brachte für die wieder zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr viel Neues. Nochmals lag die Führung durch das im Jahre 1009 erstmals als Gänsthal urkundlich erwähnte Kumpfmühl in den bewährten Händen von Sabine Watzlawik, die den Rundgang exklusiv für die Mitglieder des Förderkreises konzipiert hatte. Die Siedlungsgeschichte an diesem Ort ist natürlich viel älter. Nachweisbare Zeugnisse hat Watzlawik mit ihren Kolleginnen und Kollegen bei Ausgrabungen in den letzten Jahrzehnten vielfach selbst zu Tage gefördert.
Im Vordergrund steht natürlich auch hier römische Geschichte. Noch ehe weiter nördlich das Castra Regina errichtet wurde, entstand im ersten christlichen Jahrhundert hier ein erstes Kastell. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein am ehesten als Therme zu interpretierender Bodenfund gemacht. Für einige Jahrzehnte war dieses Areal öffentlich zugänglich, machte später aber einer Kleingartenanlage Platz und geriet lange in Vergessenheit bis es vom Leiter der Archäologischen Sammlung des Historischen Museums, Dr. Boos, kürzlich „wiederentdeckt“ wurde. Doch auch weit später angelegte Bauten, die den Ort Kumpfmühl einst prägten, etwa die Thurn & Taxis Hofgartenanlage, angelegt um 1890, sind heute gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden. Dort wurden für das Fürstliche Haus Gemüse und Zierpflanzen angebaut. Damals lag Kumpfmühl bereits auf dem Gebiet der Kreishauptstadt Regensburg, in die es nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation eingemeindet wurde. In den Jahrhunderten zuvor war das bäuerlich geprägte Dorf von Regensburg durch eine Landesgrenze getrennt. Entsprechende Burgfriedenssäulen existieren noch heute.
Der Name Kumpfmühl rührt von der „Chupfmül“ her, die hier am Vitusbach – unweit der später angelegten Klosterkirche St. Theresia – spätestens um 1350 in Betrieb gestellt wurde. Als der Stadtteil Anfang des 20. Jahrhundert wuchs wurde der Bau einer weiteren Kirche vorangetrieben. Bereits Ende der 1930er Jahre begonnen und durch den Zweiten Weltkrieg verzögert, erfolgte die Weihe des expressionistischen Baus, der dem Bistumsheiligen Wolfgang gewidmet ist, erst 1949. Wie üblich endete auch dieser Parforceritt durch die Regensburger Geschichte jenseits der den heutigen Ortsteil Kumpfmühl-Neuprüll-Ziegetsdorf von der Innenstadt trennenden Bahntrassen im Bistro „Il Baretto“, wo man die interessanten Eindrücke weiter vertiefen konnte.
Eine Sonderführung besonderer Art
Aufgrund aktueller Ereignisse wurde die 13. Mitgliederveranstaltung am 10. März 2023 kurzfristig von Kumpfmühl auf eine Grabung in der Regensburger Altstadt verlegt. Hier hatten unsere Gründungsmitglieder Sabine Watzlawik und Constanze Theurer gemeinsam mit Ihrem Team wenige Tage zuvor am Stahlzwingerweg 6 ein hochinteressantes Artefakt entdeckt. Auf dem Grundstück nördlich des Jakobstors sollen Neubauten entstehen. Die aufgrund dessen fällige Ausgrabungstätigkeit in diesem am Rande der zivilen Besiedlung eines Vorläuferkastells von Castra Regina gelegenen Areal aus dem 2. Jahrhundert wird von der Grabungsfirma ArchäoTeam GmbH durchgeführt, die der AktionKulturSozial gGmbH bekanntlich auf das Engste verbunden ist.
Trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse hatten sich fast 30 Interessierte eingefunden, um die Möglichkeit einer Grabungsführung wahrzunehmen, die von Sabine Watzlawik sehr ansprechend gestaltet wurde. Mitarbeiter der ArchäoTeam GmbH hatten zudem einige interessante Artefakte zur Präsentation vorbereitet – neben einem Bruchstein mit Inschrift gehörten dazu auch verschiedene Keramikfragmente und weitere interessante Artefakte römischer Zeitstellung. Anschließend ermöglichte Ralph Schleupner, der geschichtsbegeisterte Geschäftsführer vom Hotel Jakob, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein ausklingendes Zusammensein in seinem Haus.
Führung an die Quellen des Brauwesens in Deutschland
Mit einer interessanten Führung zu den römischen Ursprüngen des Brauwesens in Deutschland startete der Förderkreis AktionKulturSozial in das Jahr 2023. Nicht etwa ein mittelalterlicher oder frühneuzeitlicher Ort, was angesichts der Thematik vielleicht erwartbar gewesen wäre, war Ziel der 12. Mitgliederveranstaltung, sondern die so genannte „Römische Brauerei“ in Regensburg-Prüfening.
Diese wurde in den 1970er und 80er Jahren im Rahmen von Grabungsaktivitäten um den Regensburger Archäologen Dr. Udo Osterhaus im Umfeld eines römischen Kleinkastells mit Zivilsiedlung entdeckt und später aufgrund ihrer Besonderheit als Bodendenkmal erhalten und eingehäust. Doch ist die Existenz und Begehbarkeit dieser besonderen archäologischen Fundstelle selbst den wenigsten Regensburgerinnen und Regensburgern bekannt. Unweit des Zusammenflusses von Naab und Donau gelegen könnte dieser Dornröschenschlaf aber bald enden. Denn seit der Erhebung des „Donaulimes“ zum UNESCO-Weltkulturerbe liegt der Erinnerungsort an diesem vornehmen Areal und könnte, wie der die Führung leitende Archäologische Sammlungsleiter des Historischen Museums Regensburg, Dr. Andreas Boos, andeutete, davon in Zukunft durchaus profitieren. Wie umfangreich die Aufwertung des Geländes am Ende ausfallen kann, wird die Zukunft zeigen. Solch eine Veranstaltung macht natürlich durstig und so endete die Führung mit einem gemütlichen Beisammensein im Goldenen Hirsch bei einem süffigen, modernen Bier.
Sterben in der alten Reichsstadt – die mittelalterlichen Friedhöfe Regensburgs
Die 11. Mitgliederveranstaltung vom Förderkreis AKS führte Mitglieder und Freunde am 20. September 2022 vor dem Atrium des Klosters St. Emmeram zusammen. Unter der Führung von Mag. Katharina Lenz stand diesmal das „Sterben in der alten Reichsstadt“ im Mittelpunkt und hier vor allem die Gepflogenheiten der Begräbniskultur im Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Vom alten, längst aufgelösten Friedhof St. Peter rund um das alte Kloster St. Emmeram führte der Weg über das ehemalige Dominikanerkloster, den evangelischen Gesandtenfriedhof hinter der Dreieinigkeitskirche und das Augustinerkloster zum Kassiansplatz, wo sich seit dem frühen Mittelalter ebenfalls ein großer Friedhof befand. Dieser „Gottesacker“ wurde später, wohl spätestens im Hochmittelalter, mit dem Friedhof hinter der „Alten Kapelle“ zusammengelegt. Wann genau, darüber streiten sich die Gelehrten, unsere aktiven Archäologinnen und Archäologen von der ArchaeoTeam GmbH konnten jedenfalls berichten, vor wenigen Jahren bei Grabungsarbeiten unter dem Durchgang zum Herzogshof Hinweise auf ein Gräberfeld gefunden zu haben, obwohl Vieles dafür spricht, dass dieser Durchgang wohl mindestens seit dem 14. Jahrhundert bereits bestand.
Auch am letzten Standort der etwa zweistündigen Führung, dem Domvorplatz, konnten die Expertinnen und Experten interessante Hinweise aus erster Hand geben. Hier begrenzte bis ins 19. Jahrhundert eine Friedhofsmauer den Begräbnisort der Dompfarrei, ehe Fürstprimas Carl von Dalberg als Ausfluss moderner Kenntnisse der Seuchenbekämpfung die Beisetzung außerhalb der Stadtmauern befahl. Es begann die Zeit, an dem im heutigen Regensburger Stadtpark evangelische, katholische und jüdische Begräbnisse stattfanden.
Das „Klösterl“ gab 2000 Jahre Geschichte preis
Am 25. Juni trafen sich Damen und Herrn vom Förderkreis AktionKulturSozial e.V. zur 10. Mitgliederveranstaltung in der Regensburger Auergasse. Die Archäologin Alexandra Berg führte durch einen Gebäudekomplex, der an dieser Stelle bereits in der Zivilsiedlung von Castra regina, der römischen Legionsstadt des 2.-4. Jahrhunderts, bestanden hatte. So konnte die Regensburgerin, die gerade zum Handwerk im Mittelalter an der Universität Bamberg promoviert, einen weiten Bogen spannen von Funden aus der Römerzeit bis zu den Umbaumaßnahmen des Gebäudes, das verschiedene Ämter des Bezirks Oberpfalz birgt, in den 1990er Jahren. Ein Highlight dabei war die Präsentation einer antiken Secco-Malerei, die an der Wand des römischen Wohnhauses einen Wagenlenker (möglicherweise den Stadtgründer Kaiser Marc Aurel) zeigt.
Aber auch die Geschichte des mittelalterlichen Wohnhauses, wohl eines der ersten Steinhäuser der Stadt aus der Zeit des Hochmittelalters, kam in der 90minütigen Führung zu Ehren. Es beherbergte einst eine der größten erhaltenen Latrinen Süddeutschlands - eine wahre Fundgrube des Lebens in diesem Gebäude seit dem 13. Jahrhundert. Die Funde konnten auch zeigen, dass hier wohl mindestens seit dem 16. Jahrhundert eine Gastwirtschaft bestand. Unweit des Klosters St. Emmeram war sie ein Haupteinkehrort für Pilger. Die Funde in der Latrine gaben auch Hinweise auf die Speisekarte, die dort – für den gehobenen Geschmack und Geldbeutel – gereicht wurden. Gereicht hat Alexandra Berg zum Ausklang der Führung den beeindruckten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Führung einen nach original römischem Rezept gebrauten Erfrischungstrank. Das süffige Ende einer sehr gelungenen Mitgliederveranstaltung. Ein Kloster war das „Klösterl“ übrigens nie. Die Bezeichnung rührt von einer Tafernwirtschaft des 19. Jahrhunderts her und bezog sich wohl auf den Namen der Betreiber.
„Vor den Toren der alten Reichsstadt“ – Rundgang durch den Stadtpark
Frau Lenz referierte über die Zeit des Stadtparks als Übungsplatz verschiedener Schützengilden, die dort seit dem 15. Jahrhundert ihre Niederlassungen hatten. Im 19. Jahrhundert wurden diese Areale mehr und mehr „entmilitarisiert“, wie das Marionettentheater im ehemaligen Vereinslokal der Pistolenschützen oder die heutige Ostdeutsche Galerie beweisen. Noch früher, im Hoch- und Spätmittelalter, dienten Teile des heutigen Stadtparks als Leprosenhaus mit Friedhof für die Lepra- und später Pesttoten, die nicht auf den innerstädtischen Friedhöfen beerdigt werden durften. Nach der Reformation fanden dort die protestantischen Gläubigen ihre letzte Ruhe, ab dem 19. Jahrhundert auch die Katholiken. Erst mit der Anlage der großen evangelischen und katholischen Friedhöfe der Stadt Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, endete die Zeit des Stadtparks als Begräbnisstätte. Der Neue Jüdische Friedhof am südlichen Rand des Stadtparks erinnert noch heute an die lange Tradition des Areals als Begräbnisstätte. Die Führung endete mit einer Reminiszenz an die Große Kreisausstellung von 1910, die aus Anlass der 100jährigen Zugehörigkeit Regensburgs zum Königreich Bayern abgehalten wurde.
„Götterdämmerung II“


„Götterdämmerung“



„Die Spuren von Jahrtausenden“ im Historischen Museum Regensburg


St. Katharinenspital und Archiv



Weinschenk-Villa
Regensburg – Mittelalterliche Metropole der Juden
document Neupfarrplatz
Auch die zweite Veranstaltung unseres Förderkreis AktionKulturSozial am 06.02.2019 war ein voller Erfolg!
Trotz eisiger Kälte kamen tapfere Geschichtsinteressierte zur ausgebuchten Führung durch die unterirdischen Räume des document Neupfarrplatz und lauschten gebannt den spannenden Ausführungen des Stadtarchäologen Dr. Lutz-Michael Dallmeier.
Römische Donauperlen
Unsere erste Veranstaltung fand am 04.12.2018 um 17.00 Uhr in der Königlichen Villa in Regensburg statt.
In einer Führung durch die Sonderausstellung "Römische Donauperlen" des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege konnten die Teilnehmer auf eine Reise in vergangene Jahrhunderte gehen, in der die Donau die Nordgrenze des römischen Reiches war.